Vom Ei zum Küken

Wissenswertes zur Kunstbrut

„Die Kunst des Brütens“

 

 

 

Heutzutage gibt es leider immer mehr Hybrid-Hühner, die vorrangig viel Fleisch und/oder viele Eiern liefern sollen. Diesen fehlt mehr und mehr der natürliche Drang, Eier auszubrüten und Küken großzuziehen.

Viele Rassehühner werden nach z.B. Aussehen weitergezüchtet und auch hier steht die Brutfreudigkeit meist nichtmehr an der ersten Stelle. Außerdem benutzen viele Züchter (natürlich nicht alle!) lieber Brutapparate, da sie so mehr Küken zur Weiterzucht, zur Auswahl oder zum Verkauf erlangen als über eine Naturbrut. Wer sich also im großen Stil entwickeln möchte oder einfach eine nicht besonders brutfreudige Rasse hält, bedient sich der Technik.

Manche Hühnerhalter (so wie ich) haben einfach keine Glucke dabei und wieder andere halten keinen Hahn bei ihren Hennen, sodass auch hier die Chance einfach nicht gegeben ist, der Natur ihren Lauf zu lassen. Bei mir ist es übrigens irgendwie Beides. Zwar habe ich einen echten Gentleman – Hahn rumlaufen der sehr liebevoll die Truppe behütet… Jedoch springt er nur auf eine kleine Henne und auf die Anderen nicht. Und selbst wenn, ich habe ja zur Zeit eh keine Glucke. Fred, unser junger Brahma-Hahn wird sich wahrscheinlich auch erst Richtung Sommer für die Mädels interessieren. So kam auf ich auf den Gedanken der Kunstbrut. 

 

Aber bevor man mit der Entstehung von Leben hantiert, muss man sich erst einmal mit der Theorie auseinander setzen.

Wer Küken ohne Glucke aufzieht, muss selbst den Part der Glucke übernehmen. Man muss den Küken also Alles zeigen und beibringen. Das Wasser, das Futter, Pflanzen die lecker sind usw. Das Alles bedeutet Verantwortung!

Außerdem muss ein Kükenheim her, eine Wärmequelle muss vorhanden sein und bestenfalls auch eine abwechslungsreiche Umgebung während der ganzen Entwicklung. Ihr behütet die Küken. Sonst habt ihr später verhaltensauffällige Angsthasen  Hühner.

Zu der Pflege der Küken gehört natürlich auch die Vorbereitung rund ums Ei. Das Ei muss bis zum Brutvorgang richtig gelagert werden, es muss auch spätestens alle zwei Tage gewendet werden. Die Temperatur muss stimmen (8-12°C während des Lagerns).

 

Aber die Kunstbrut hat natürlich auch Vorteile für Ottonormal-Hühnerhalter wie uns: 

  • Es ist möglich, mehrere verschiedene Rassen auszubrüten
  • Man kann den ganzen Brutvorgang und das Schlüpfen anschauen und miterleben.
  • Eine liebevolle Handaufzucht kann echte Kuschelhühner aus den Küken machen, da sie viel wahrscheinlicher zahm werden.
  • Es macht sicherlich einen Riesenspaß.
  • Es ist zeitlich planbar und unabhängig von der Jahreszeit.

Der Fairness geschuldet, auch nochmal Nachteile der Kunstbrut:

  • Es kostet mehr Zeit und auch Arbeit als eine Naturbrut mit Glucke
  • Es kostet auch mehr Geld! (Brüter anschaffen oder leihen, 21 Tage Brüter, anschließend Wärmelampe oder Wärmeplatte usw.)
  • Mögliche Brutfehler mit schweren Folgen (Missbildungen oder Absterben der Küken)
  • Bei handaufgezogenen, zahmen Hähnen kann es vorkommen, dass diese mit dem Erwachsenwerden einen Konkurrenten im Menschen sehen und deswegen aggressiv gegenüber dem Halter werden.

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