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Milben im Stall mit Raubmilben bekämpfen

Jeder Hühnerhalter fürchtet sich vor ihnen. Viele kämpfen mit allen Mitteln gegen sie, nur die wenigsten haben nie Probleme mit ihnen… die rote Vogelmilbe.

Wenn es erst krabbelt, haben sie sich meist schon in jeder Ecke niedergelassen….

Dank Temperaturen über 35 Grad nahmen die roten Vogelmilben sowas von Einzug in meinem Stall. Die letzten Jahre habe ich die verschiedensten Sachen versucht. Vieles versprach Ruhe, doch so richtig endgültig war es nie. Die Hühnerbehausung war immer schon mit Kieselgur präpariert. Auch Öle, Kräuter und Fogger landeten in meinem Einkaufswagen. Irgendwann stand ich mit einer Gloria voll Insektizide auf dem Rücken, wie ein Ghostbuster im Stall. Ein andermal habe ich mit einem Bunsenbrenner bewaffnet und einer Gießkanne –wegen der Sicherheit – alles abgeflammt. Zuletzt brachte mich die Verzweiflung zu Exzolt.

Immer mal habe ich über Raubmilben gelesen. Das klingt so einfach: Raubmilben ausbringen, diese fressen die roten Vogelmilben, sind nicht am Huhn interessiert und jagen in jede Ecke. Aber in der Umsetzung hat es immer gehakt, denn Raubmilben sollte man nur ausbringen wenn man keine anderen Maßnahmen am laufen hat. Sprich, Kieselgur und co schaden den Raubmilben ebenfalls. Da sie ein wenig anspruchsvoller sind als die roten Vogelmilben sterben sie im schlimmsten Fall, bevor sie die Vogelmilben wirklich bekämpfen konnten.

Dieses Jahr sollte es aber soweit sein. Statt eine Chemie- und Hausmittelflotte aufzufahren, wollte ich eine winzige Armee in den Kampf gegen die Plagegeister schicken. Gesagt, bestellt, getan.
Im Bild könnt ihr euch jetzt ein richtiges Nest anschauen. Vollgesogen mit Blut saßen die roten Vogelmilben hinter den Legekörbchen meiner Hühner.

Milben-Nest

Während die Raubmilben sich per Post auf den Weg zu mir machten, habe ich den Einzug in den Stall vorbereitet. Also den Stall von Einstreu und Milbennestern befreit so gut es ging. Und nur wenig neue Einstreu für den Boden. Außerdem habe ich im Baumarkt kleine Tontöpfe besorgt damit ich die Raubmilben darin aussetzen kann. Der Clou ist: die benötigte Feuchtigkeit wird gut gehalten und die Hühner können die neuen Mitbewohner nicht einfach wegscharren. Raubmilben schützen sich nämlich nicht in den Holzritzen oder unter den Sitzstangen – sie brauchen eigene Nester. Für die Feuchtigkeit habe ich Einmalhandtücher aus der Drogerie besorgt. Diese befeuchtet und so auf die Tellerchen gelegt, dass zusammen mit dem Topf ein kleiner Spalt bleibt durch den die Raubmilben raus können.

Vorbereitete Tontöpfe für die Raubmilben

Die Raubmilben kamen in einer gut verschlossenen Tüte, zusammen mit Substrat an. Die Beschreibung war ganz leicht. Tüte erst im Stall öffnen- Häufchen streuen- abdecken- Geduld haben.
Vier Wochen kann das dauern, aber sie jagen sofort und in allen Stadien.
Die Pflege begrenzt sich auf ein dauerndes befeuchten der Tontöpfe bzw. der kleinen Unterlage.

Gut verteilt im Stall hoffe ich jetzt auf positive Ergebnisse meiner Mini-armee.

Tontopf mit Schrauben gehalten

 

Raubmilben mit Substrat

 

vielleicht noch ein paar Tipps? Schreibt mir einen Kommentar!

 

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